SIA Webinar: Bauplatzinstallationen – Arbeitssicherheit/Gesundheitsschutz / SIA 118 und weitere Instrumente
von Eveline Riedweg
Baustelle Hochwasserentlastungsstollen (HWS) Sarnen
von: Kurt Keller geschrieben am 30. Aug 2023
Bild vom Hochwasser 2005 in Sarnen
Am 30. August 2023 trafen sich Mitglieder der OBS Zentralschweiz für die Tunnelbesichtigung in Sarnen.
Unter fachkundiger Leitung von Beat Ettlin, Oberbauleiter des Kantons OW, erfuhren wir auch etwas über die Schwierigkeiten dieses Projektes.
Angefangen hatte es mit den letzten Hochwasser im Sarneraatal von 1994, 2004 und das Stärkste 2005. Das Sarneraatal musste dringend vor weiteren Überschwemmungen geschützt werden! Das Letzte verursachte Schäden und Betriebsausfälle von mehreren 100 Mio. Franken.
Mehrere Varianten wurden geprüft. Eine war die Tieferlegung und Verbreiterung des Gerinnes der Sarneraa, für die 2007 ein Planungskredit bewilligt wurde. Eine Initiative verhinderte dies mit einer erneuten Abstimmung im Jahr 2010 zu Gunsten eines Stollens. Um die Regulierung der Wasserhöhe zu gewährleisten braucht es zusätzlich ein Wehr. Die Aufwertung des Lebensraumes entlang des Gewässers war eine weitere Auflage .... 2014 Entschied sich das obwaldner Volk für die "Stollenlösung" mit einer Bundesbeteiligung von bis 65% der anrechenbaren Kosten.
Nach den notwendigen Vorarbeiten begann die Tunnelbohrmaschine im Januar 2021 mit den 6500 m Arbeit. am 15. März 2023 ist der Durchschlag geschafft.
Funktion des Entlastungsstollens: Der Austritt in Alpnach ist im "Normalzustand" geschlossen und der Stollen mit Wasser gefüllt. Erst wenn sich durch starke Regenfälle ein Hochwasser ankündigt, werden im Auslaufbauwerk die Schleusen der Notwendigkeit entsprechend geöffnet. Die max. Abflusskapazität beträgt 120 m3/s.
Damit keine Folgeschäden entstehen können muss bis zur Fertigstellung 2026 auch die Verbreiterung der Sarneraa bis in den Vierwaldstättersee ausgeführt sein.
Wir haben jetzt das Jahr 2023! Seit dem Hochwasser von 2005 gab es mehrere heile Situationen die glücklicherweise keine grösseren Schäden verursachten.